piwik no script img

Gemeinsame Perspektiven

■ Europas Norden beriet sich in Hamburg über Film-Koproduktionen

„Koproduktion ist Wirklichkeit“: Mit der Entscheidung in Hamburg einen zweitägigen nordischen Koproduktions-Workshop einzurichten, hat Michael Eckelt vom Hamburger Film Fonds ein Stück europäischer Filmwirtschaft in die Hansestadt geholt. Kaum ein Film wäre heute ohne die Beteiligung mehrerer Länder zu finanzieren, über zwanzig Produzenten, Drehbuchautoren und Regisseure diskutierten vom 25.-27. April über die Perspektiven des gemeinsamen Schaffens.

Weil globale Veranstaltungen oft zu unübersichtlich sind, hatte man sich bei der Vorbereitung auf den nordischen Markt konzentriert. So hatten die Anwesenden die Möglichkeit, nicht nur über vergangene, sondern auch über künftige konkrete Projekte zu debattieren und mögliche Geschäfte anzubahnen.

Eine eindimensionale Veranstaltung, in der sich die Teilnehmer lediglich gegenseitig belobigen, blieb dem Zuschauer indessen erspart. Auch Kontroversen wurden im Programm thematisiert. So hatte die schwedisch-deutsche Umsetzung der Sjöwall/Wahlöö-Krimis zu Problemen geführt. Jeweils drei Filme sollten von jedem Land realisiert werden.

Die Hamburger Drehbuchautoren Beate Langmaack und Rainer Berg konnten sich mit dem Arbeitsstil ihres schwedischen Regisseurs und dem Ergebnis seiner Arbeit allerdings nicht einverstanden erklären und zogen zu guter Letzt ihre Namen zurück. „Natürlich gibt es immer eine Dreh-Fassung, die die Autoren gemeinsam mit dem Regisseur aus dem Drehbuch erarbeiten“, meint Langmaack. Doch es gibt auch Grenzen, und die wurden im Fall Sjöwall/Wahlöö besonders in punkto Umgangsformen überschritten.

Insgesamt ist das Echo auf die Veranstaltung jedoch ausnehmend positiv, nicht zuletzt ist man aufeinander angewiesen. Kaum ein Film spielt seine Herstellungskosten heute in einem einzigen Land wieder ein. Nicht nur die dünn besiedelten skandinavischen Länder haben da Kapazitäten frei. cat

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen