piwik no script img

Wohnen zwischen Fleeten und Autobahn

■ Steb stellt letztes Teilkonzept für Neu-Allermöhe vor / Wohnungszahl wurde noch mal aufgestockt / 1999 ist alles fertig

vor / Wohnungszahl wurde noch mal aufgestockt / 1999 ist alles fertig

Noch in diesem Jahrzehnt soll es fertig sein: das Wohnbauprojekt Neu-Allermöhe West, besser bekannt als Allermöhe II. Damit dieser Zeitplan eingehalten werden kann, stellte die Stadtentwicklungsbehörde (Steb) gestern die Pläne für die westlichen Teilflächen des Neubaugebietes vor: 2200 Wohnungen für 5000 Menschen sollen entstehen. Insgesamt sollen in der neuen Siedlung nun 5000 Wohneinheiten gebaut werden, 500 mehr als ursprünglich vorgesehen.

Das neue Wohnareal liegt zwischen der S-Bahn-Trasse nach Bergedorf und der Autobahn A 25. Entstanden sind die neuen Pläne in einem städtebaulichen Ideenwettbewerb, an dem sich mehrere Architektenbüros beteiligten. Am Westrand der Siedlung sollen drei- bis viergeschossige Wohnblocks in verdichteter Bauweise das Wohngebiet gegenüber dem angrenzendem Park abschließen. Auf der Kleinen Fleetinsel im äußersten Südwesten des Stadtteils sind hauptsächlich Reihenhäuser für rund 700 BewohnerInnen geplant.

Während in diesen beiden Gebieten die Vorstellungen der Berliner Architektinnen Christine Kennerbrecht und Gabriele Kiefer realisiert werden sollen, sind die Entwürfe des Planungsbüros „PUB“ (ebenfalls Berlin) das Vorbild für die zukünftige Gestaltung der „Großen Fleetinsel“. Diese liegt zwischen dem Ortskern und dem Westrand und soll in ebenfalls drei- bis viergeschossigen Bauten über 1000 Wohnungen beherbergen.

Durch die Kombination der beiden Entwürfe, auf deren Grundlage die Steb einen Funktionsplan für weitere Erschließungs- und Hochbauplanungen erarbeiten wird, können auf dem knapp 42 Hektar großen Teilgebiet statt der veranschlagten 1600 Wohnungen sogar 2200 entstehen. Voraussichtlicher Baubeginn ist 1995.

Bereits Ende 1993, Anfang 1994 soll aber schon im Osten der Siedlung mit der Errichtung des Stadtteils begonnen werden. Ab 1995 sollen jährlich 1000 Wohnungen bezugsfertig sein. Daneben wird eine Einkaufspassage direkt am geplanten S-Bahnhof Neu-Allermöhe entstehen. Fünf Kindertagesheime, zwei Grundschulen und ein Schulzentrum mit Gesamtschule und Gymnasium sollen ebenfalls in dem neuen Stadtteil untergebracht werden. Sie gruppieren sich zum Großteil um einen grünen Bürgerpark

1direkt im Ortszentrum.

Eine vom Nordosten nach Südwesten führende „Pappelallee“ soll als Fuß- und Radverbindung quer durch das Neubaugebiet laufen,

1den S-Bahnhof Nettelnburg mit einem Badesee am Südwestrand der Siedlung verbinden. Kritik an dem Siedlungskonzept äußerten vor allem die Naturschutzverbände. Sie

1beklagen, daß durch die Bebauung die letzte großflächige Verbindung zwischen der Boberger Niederung und der Elbmarsch zerstört wird. Marco Carini

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen