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Union gegen Schnarri

■ Initiative zu „wilder Ehe“ verurteilt

Bonn (AFP) – Der Vorstoß von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), nichteheliche Lebensgemeinschaften unter den Schutz der Verfassung zu stellen, ist beim Koalitionspartner CDU/CSU auf Ablehnung gestoßen. Die CSU erteile derartigen Bestrebungen eine klare Absage, erklärte Landesgruppenchef Michael Glos am Montag in Bonn. „Mit der CSU wird es keine Regelung geben, die die herausgehobene Stellung und den Schutz von Ehe und Familie relativiert.“ Außerdem werde die „wilde Ehe“ von den Partnern gerade deshalb gewählt, um rechtliche Verpflichtungen zu vermeiden. Es sei daher falsch, von einer Diskriminierung alternativer Lebensformen zu sprechen. „Wer einen rechtlichen Schutz für seine Beziehung wünscht, dem steht das Instrument der Ehe offen.“

Der CDU-Abgeordnete Wolfgang von Stetten forderte die Justizministerin auf, sich „endlich an die Absprachen der Koalition zu halten“. Für die CDU/CSU-Fraktion komme die Aufnahme von nichtehelichen Lebensgemeinschaften in Artikel 6 des Grundgesetztes überhaupt nicht in Frage. Leutheusser-Schnarrenberger hatte am Wochenende vorgeschlagen, Artikel 6 durch die Formulierung zu ergänzen: „Die staatliche Ordnung achtet auch andere auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaften.“

Unterdessen erklärte der Schwulenverband, die staatliche Anerkennung nichtehelicher Lebensgemeinschaften sei längst überfällig. Die Ministerin müsse aber klarstellen, daß ihr Vorstoß auch für gleichgeschlechtliche Beziehungen gelte. Bislang seien homosexuelle Paare beispielsweise im Mietrecht schlechter gestellt als heterosexuelle.

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