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Bewegung im Stahl-Tarifkonflikt

■ 30.000 im Streik – Gottschol spricht von Stufenplan

Dresden/Rostock (dpa/AFP) – Während die Tarifpartner der ostdeutschen Metall- und Stahlindustrie in Sachsen die Gespräche wieder aufnahmen, schlossen sich gestern in Mecklenburg-Vorpommern rund 14.000 Beschäftigte dem Arbeitskampf in Sachsen und Brandenburg an. Damit waren am Mittag insgesamt rund 30.000 Stahlarbeiter im Ausstand.

Beide Tarifparteien begrüßten die Wiederaufnahme der Verhandlungen unter Vermittlung des sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf: Gesamtmetall- Präsident Hans-Joachim Gottschol bezeichnete den Abschluß eines Stufenplanes mit einer einjährigen Laufzeit für die ostdeutsche Metall- und Elektroindustrie als denkbar. Zugleich schloß er bei dieser Lösung Überlegungen nicht aus, ob man im Laufe des Jahres auf die angebotenen neun Prozent „eventuell noch etwas zulegt“.

„Die Haupthoffnungen liegen in Dresden“, reagierte die IG-Metall-Zentrale in Frankfurt. Dort laufe derzeit das „einzige ernstzunehmende Gespräch“, sagte eine Gewerkschaftssprecherin. IG-Metall-Chef Franz Steinkühler sagte in Rostock, die Gewerkschaften hätten für den Arbeitskampf „genügend Puste“. Er bescheinigte den Beschäftigten in der ostdeutschen Metall- und Stahlindustrie eine hohe Streikmoral.

Vermittler Biedenkopf sprach in der Mittagspause von einer angenehmen Verhandlungsatmosphäre, allerdings sei man noch bei den Vorgesprächen.

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