piwik no script img
taz logo

Rock zum Lesen

■ Neu: Das „Rockbuch Bremen 93/94“,Vereins Bremer Rockmusiker

Friedlich stehen sie in alphabetischer Reihenfolge nebeneinander: die Rockgruppe „Slaughterhaus“, deren Selbstdarstellung (“hooendous brain — eater doom“) eher düstere Klänge erahnen läßt und der progressive Spielmannszug „SMC — Band Tura Bremen“, dessen 50 MusikerInnen „Ragtime, Classic, Folk, Mash, Swing, Rock, Tango“ in „semiprofessioneller Arbeitsweise“ zu spielen versprechen.

Wer eine Rockband für ein Stadtteilfest engagieren will, ein fortschrittliches Chor — Kollektiv sucht oder einfach nachsehen möchte, ob die „Scraps“ immernoch eine „reine Frauenband“ sind, der kann jetzt zur Neuauflage des Nachschlagewerks für und über die Bremer Musikszene greifen.

Das „Rockbuch 93/94“ besteht zum großten Teil aus einem Verzeichnis Bremer Gruppen. Power Metal, Swing, Mainstream, Blues, Deutschrock oder „Dung hill Punk“ lauten die Gattungshinweise, mit denen die über 110 Gruppen sich neben kurzer Selbstdarstellung, Besetzung, einer Liste der bisherigen Auftritte und Produktionen sowie der Kontaktadresse vorstellen.

Auch die Tonstudios, Musikverlage, Ton- und Lichtanlagenverleiher, Musikläden und Konzertveranstalter sind in diesem „Who is Who ?“ des Bremer Rock aufgelistet.

Mit einem kumpelig, lockeren Schreibstil versuchen die Herausgeber die eher trockenen Informationen etwas aufzupeppen, und in ihrem Grußwort versteigt sich die zuständige Senatorin zu der gewagten These: „Diese Musik bietet den Aufführenden die Möglichkeit, sich in Text und Melodie zu artikulieren und zu engagieren und sich so am kulturellen Leben unserer Gesellschaft zu beteiligen.“

Auch schön formuliert ist eine Einleitung mit: „Ein paar stahlharte Worte zum Konzertvertrag (...) und der zugehörigen Psychologie“.

In weiteren Artikeln wird über die Musikerbörse, Probenräume, den Verein, Pressearbeit für Bands, die Gema, die „Wunderwelt der Lötkolben“ und das „Brummen“, dieses ewige Mysterium der Bühnentechnik, informiert.

Für 9.80 DM kann der interessierte Rocker sein Handbuch im Versand, in Fachgeschäften und einigen Buchhandlungen erwerben.

Willy Taub

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

taz zahl ich illustration
taz zahl ich

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – ohne Paywall. Das geht nur, weil sich viele Leser:innen freiwillig an der Finanzierung beteiligen und unseren kritischen Journalismus unterstützen. Sind Sie schon dabei? Unterstützen Sie jetzt die taz.