: Krupp-Hoesch und Thyssen wollen Klöckner
■ Weiterer Kapazitätsabbau geplant / Nur wo?
Die deutschen Stahlkonzerne Thyssen und Krupp-Hoesch wollen nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ das Bremer Klöckner-Werk übernehmen. Wie der Spiegel in seiner heutigen Ausgabe berichtet, hat Thyssen-Chef Heinz Kriwet ein entsprechendes Angebot an EG- Kommissar Martin Bangemann übermittelt. Die Übernahme sei mit Klöckners Hauptgläubigern abgesprochen und finanziell abgesichert, die Arbeitsplätze in Bremen würden erhalten. Die EG will am Freitag darüber entscheiden, ob sie sich am Klöckner-Vergleich beteiligt. Alle anderen Gläubiger haben dem Vergleich und damit dem Verzicht auf sechzig Prozent ihrer Forderungen bereits zugestimmt.
Das Amtsgericht Duisburg hatte entschieden, daß der Vergleich bis zum 14. Mai stehen müsse. Andernfalls werde unmittelbar das Konkursverfahren eröffnet. Dabei droht der EG ein Verlust der gesamten 175 Millionen Mark, mit denen Klöckner in Brüssel noch in der Kreide steht.
Die EG-Kommission macht ihre Unterstützung von einem Kapazitätsabbau bei Klöckner abhängig. Laut Spiegel kann dieser Abbau bei einer Übernahme durch die Konkurrenten wesentlich einfacher erreicht werden: Er müsse dann nicht mehr in dem hochmodernen Bremer Werk, sondern könne auch an einem anderen Standort stattfinden. Im Gespräch, meldet der Spiegel, sei der niederländische Hoogovens-Konzern.
Bremens Regierungschef Klaus Wedemeier (SPD) hat „große Bedenken“ gegen eine solche Lösung. Damit werde eine integrierte Hütte in Bremen nicht auf Dauer gesichert, sagte er am Samstag. Die Unternehmen sollten auch der Landesregierung darlegen, wie sie sich den von der EG geforderten Kapazitätsabbau bei Erhalt einer integrierten Hütte vorstellten. Wedemeier erinnerte an Gerüchte, wonach die beiden Stahlkonzerne schon einmal die Bremer Hütte kaufen wollten, um sie zu schließen. dpa
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