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Urabstimmung läuft

■ Ost-Metaller entscheiden über Streik

Berlin. Ein Novum für die IG Metall in Ostberlin: Zum ersten Mal seit sechzig Jahren haben gestern Gewerkschaftsmitglieder der Metall- und Elektrobranche im Ostteil der Stadt an einer Urabstimmung über einen möglichen Streik teilgenommen. Der Urnengang, zu dem rund 10.000 Gewerkschaftsmitglieder in 89 Ostberliner Betrieben aufgerufen sind, wird im Laufe des heutigen Tages beendet werden.

Am Mittwoch soll dann das Ergebnis präsentiert werden. Der 1.Bevollmächtigte der IG-Metall- Verwaltungsstelle Berlin, Manfred Foede, sprach gestern gegenüber der taz von rund 60 bis 80 Prozent Beteiligung. Zu den größten Unternehmen, deren IG-Metall-Mitglieder bereits zum Großteil gestern an die Urnen gingen, zählen die früheren DDR-Kombinate KWO in Oberschöneweide (800 Beschäftigte), Elpro in Marzahn (über 1.000 Beschäftigte) oder Bergmann-Borsig in Pankow (800 Beschäftigte). Um die unbefristeten Kampfmaßnahmen einleiten zu können, müssen 75 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder im IG- Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg mit Ja stimmen. Sollte dieses Ergebnis erreicht werden und auch in den nächsten Tagen keine Bewegung in die bislang festgefahrenen Fronten der Tarifparteien kommen, rechnen die Funktionäre der IG Metall zum 17. Mai mit ersten Streiks in Ostberliner Betrieben. sev

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