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Engholms Nachfolger

■ Lafontaine in der SPD umstritten

Bonn (dpa) –Der Zeitplan für die Regelung der SPD-Führungsnachfolge gerät wieder ins Wanken. Mehrere Parteibezirke wollen darauf dringen, daß vor der Sommerpause über den nächsten SPD- Vorsitzenden entschieden wird, um wieder Ruhe in die Partei zu bringen. Heidemarie Wiezcorek- Zeul bekräftigte gestern ihre Entschlossenheit, um die Parteispitze zu kandidieren. „Ich will den Parteitag als Vorsitzende verlassen. Ich bin weder Emanze noch Quotenfrau.“

Unterschiedliche Meinungen gibt es in der SPD über die Rolle Lafontaines in der neuen Führung. Der nordrhein-westfälische Umweltminister Klaus Matthiesen schlug den rheinland-pflälzischen Ministerpräsident Scharping als neuen Parteichef und Lafontaine als Kanzlerkandidat vor. Lafontaine besitze als einziger die Kompetenz, die sich dramatisch zuspitzenden Probleme in Deutschland in den Griff zu bekommen.

Nach Ansicht der bayerischen SPD-Vorsitzenden, Renate Schmidt, sollte Lafontaine für das Amt des Parteichefs oder für das des Kanzlerkandidaten antreten. Lafontaine sei ein potentieller Kandidat, sagte die SPD-Politikerin, die selbst auf eine Kanzlerkandidatur verzichtet hatte.

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Herta Däubler-Gmelin warnte vor einem weiteren Verschleiß von Führungspersonen und Spekulationen um die Kandidaten. In der Diskussion um die Engholm-Nachfolge redeten zu viele über Personen, zu wenige äußerten sich zu Sachthemen.

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