Wing Tsun für's SEK

■ ...und die taz darf nicht dabei sein

Wing Tsun für's SEK

... und die taz darf nicht dabei sein

Was haben wir uns gefreut! Ach, gefreut ist gar kein Ausdruck, geradezu gerissen haben wir uns um den Termin: Die Polizei lädt uns ein, zuzugucken, wie die BeamtInnen Wing Tsun lernen. Sie wollen sich noch besser gegen andere Leute verteidigen können. Soll so eine neue Kampfsportart aus Asien sein, die die Asiaten bisher immer für sich behalten haben. Besonders leicht zu lernen und besonders für Frauen geeignet. Und SEK und MEK alle mit dabei. Nicht nur olle Bereitschaftspolizisten. Am Dienstag, sechs Stunden lang. Großartiger Termin. Schreit nach Reportage, Interview und weiß nich noch alles.

Doch kennen Sie Joseph Brinkmann? Wir nicht. Der Polizeipressesprecher auch nicht. Aber der hat uns doch eingeladen, steht doch oben auf dem Brief; drunter, so richtig reißerisch und pressemitteilungsmäßig „Polizei 'schlägt' neue Richtung ein“. Könnte man glatt als Überschrift durchgehen lassen.

Die Professionalität täuscht. „Wir würden uns freuen, einen entsprechenden Bericht in Ihrer Ausgabe zu finden. Bei Rücksprache setzen Sie sich bitte mit dem Chef der Bereitschaftspolizei, Herrn Fischer, in Verbindung.“ Haben wir. Der ist aber gar nicht Chef der Bereitschaftspolizei, sondern Mitarbeiter im Sportreferat. Doch, die Schulung findet statt, auch am Dienstag. Aber weder er noch der tatsächliche Chef der Bereitschaftspolizei, der Herr Ilgner, haben uns eingeladen. Beim ersten Kontakt mit Wing Tsun wollen die Jiu-Jitsu-Gestählten nämlich unter sich bleiben.

cis