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Höchste Wonne

■ betr.: "Fast-Hygiene belastet wie Fast food" von Marwan Tahbub, taz vom 8.5.93

betr.: „Fast-Hygiene belastet wie Fast food“ von Marwan Tahbub, taz vom 8.5.93

[...] Entschieden muß ich die Meinung des Schreibers zurückweisen, das Duschen sei „Fast-Hygiene“, ich und viele andere mit mir duschen genuß- und gemütvoll bis zu einer Dreiviertelstunde und mehr. Auch ist die integrative Funktion des Duschens, was das Gemeinschaftserleben anlangt, dem privaten Wannenbad eher über- als unterlegen, es läßt sich wunderbar zu zweit duschen, in öffentlichen Bädern und Vereinsheimen auch großgemeinschaftlich.

Übrigens ist das Wort „Duschen“ dem Französischen entliehen, wo es zunächst Dach-, Ablaufrinne, dann aber Brause-, Gießbad bedeutet, und ich erinnere mich an meine Kindheit, daß es damals höchste Wonne war, wenn die Mutter oder Oma am Ende des (damals nur wöchentlichen) Wannenbades noch die Brause auf meinen Körper richtete.

„Duschen sei Abwehr des Körpers“, schreibt dieser offensichtliche Feind einer der höchsten Erfindungen moderner Zivilisation und köstlichsten Körpererfahrungen, es ist nicht zu fassen!

Unter gesundheitlichem Aspekt aber neigt sich die Waage noch mehr „unter die Dusche“, das mehrfache Wechseln von heiß auf kalt und zurück hat eine eminent wohltuende und kräftig gesunderhaltende Wirkung.

Dieser Artikel verdient keinen Tusch und keine Dusche, er sollte – zusammen mit seinem Verfasser – in der Badewanne [...] J.v.Mittelstaedt, Heidelberg

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