: Die literarische Woche
DIE LITERARISCHE WOCHE
DIENSTAG: Die Össis habens gut in Hamburg. Das Literaturhaus verkürzt ihnen ihre Exilzeit mit monatlich mindestens einem Heimatabend. Diesmal liest Elfriede Gerstl Gedichte, Essays und ihren Roman Spielräume. Ihr „ironischer Blick“ auf Lifestyle und Geschlechterkampf wird auch Hamburgs Ironiker erfreuen.
Literaturhaus, 20 Uhr
DONNERSTAG: Die Geschichte Pedersens Kind des amerikanischen Philosophie-Professors William H. Gass zelebriert feinstofflichen Horror unter Blizzard-verdunkeltem Prärie-Himmel. Der von Jürg Laederach für Deutschland entdeckte Gass unterhält sich nach seiner Lesung mit diesem.
Literaturhaus, 20 Uhr
Die textkritische Edition von Georg Heyms Gedichten der Jahre 1910-12 stellen die Herausgeber Günter Dammann und Gunter Maertens heute vor.
Staatsbibliothek, 17 Uhr
FREITAG: Zwar kommt es schon mal vor, daß die eingeladenen Autoren morgens früh lieber ihren Cognac-Rausch ausschlafen, wie Wolfgang Bauer im April, aber von solchen Spirenzchen läßt sich das Literaturlabor nicht abhalten, ihre neue Reihe Autorenrunde fortzuführen. Sinn dieser Veranstaltung ist das Gespräch in kleinem Kreis mit Schriftstellern, die abends zuvor im Literaturhaus vorsprachen, in diesem Fall Jürg Laederach.
Literaturlabor, Lindenallee 40, 11-13 Uhr
Liebesarten Todesspiele nennt sich die nächtliche Lesung in der Reihe FreitagNacht im Thalia, bei der Schauspieler des Hauses Texte aus Kabale und Liebe und Othello zu einem „kaltschnäuzigen Leseritual“ verbinden.
Thalia, Mittelrangfoyer, 23.15 Uhr
SAMSTAG: Johanna Moosdorf hat seit den Sechzigern in ihren Romanen immer wieder die organische Verbindung von Patriarchat und Faschismus offengelegt. Nach einer Zeit der publizistischen Verdrängung werden ihre Bücher nun wieder veröffentlicht. Barbara Nüsse liest aus der 1992 erschienenen Erzählung Die lange Nacht.
Galerie Rose, 20 Uhr
SONNTAG: Als Benefiz-Matinee für amnesty international liest Ulrich Tukur in den Kammerspielen Texte über und gegen die Todesstrafe. Das Programm wird musikalisch begleitet von Hans-Jörn Brandenburg am Klavier und Posaunist Dieter Fischer.
Kammerspiele, 12 Uhr
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