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Integration

Schon das Wort „Ausländer“ an sich ist eine Zumutung, denkt man an die sechs Millionen „Inländer ohne deutschen Paß“ (Heiner Geißler), die zum Teil seit Jahrzehnten in diesem Land leben. Kann man ihr Leben hier als „integriert“ bezeichnen, und was meint das Wort? Unter dem plakativen Titel „Integration ist machbar – Ausländer in Deutschland“ wird eine recht interessante Zwischenbilanz versucht. Nicht ohne Grund widmen sich die AutorInnen nicht nur den politischen Instanzen der Ausländerbeauftragten (Liselotte Funckes Feigenblatt-Syndrom ist unvergessen), sondern auch städtischen Innovationen – etwa dem Perpetuum mobile Dany Cohn-Bendits – das Amt für multikulturelle Angelegenheiten in Frankfurt am Main. Gesellschaftliches Miteinander, so die Botschaft, ist weiter fortgeschritten und problemloser, als viele suggerieren wollen. Manchmal allerdings tut es weh, Multikulti ist eben kein Zuckerschlecken: nicht in der Schule, den Kirchen, am Arbeitsplatz. Im Klima allgemeiner Depression und Hysterie ist dieses Buch eine wohltuende andere Zeichensetzung.

„Integration ist machbar, Ausländer in Deutschland“. Hrsg. von Wolfgang Benz, 1993, Becksche Reihe 1016, 19,80 DM AS

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