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■ 2. BundesligaDer Wundermann

Berlin (taz) – „Sundermann – du Wundermann“, pflegte man einst im Schwabenländle zu skandieren, als Jürgen Sundermann den VfB Stuttgart als Trainer in die Erste Bundesliga zurückführte. Jetzt, 16 Jahre später, knüpfte er an seine alte Profession an und schaffte mit dem VfB Leipzig, zu Saisonbeginn eher als Abstiegskandidat gehandelt, den Sprung nach oben. Die Früchte seiner Arbeit wird allerdings sein Nachfolger Bernd Stange ernten. Sundermann hat seinen Job in Leipzig schon vor vier Monaten wegen Differenzen mit der Vereinsführung gekündigt und wird seine Qualitäten als Wundermann in der nächsten Spielzeit beim SV Waldhof Mannheim ausprobieren – eben jenem Klub, dem er mit den Leipzigern gerade den Aufstieg verwehrt hat. „Ich trage keine Trauer“, sagte der Coach, der nach dem 2:0 gegen Mainz 05 von 38.000 Zuschauern im Leipziger Zentralstadion begeistert gefeiert wurde, gab aber zu, daß ihm zumindest der Abschied von der Mannschaft schwerfalle.

Präsident Siegfried Axtmann sieht der kommenden Saison äußerst selbstbewußt entgegen. Mit dem Abstieg werde sein Verein nichts zu tun haben: „Es gibt mindestens sechs Bundesliga-Mannschaften, die schlechter sind als wir. Platz zwölf ist unser festes Ziel.“

Bereits vorher standen der SC Freiburg und der MSV Duisburg als Aufsteiger fest, in die Amateurliga müssen neben Düsseldorf, Darmstadt, Remscheid und Oldenburg nun auch Eintracht Braunschweig, der VfL Osnabrück und die SpVgg. Unterhaching. Der FC St. Pauli hingegen darf in der 2. Bundesliga weiterwurschteln, nachdem das Tor des Brasilianers Manzi zum 1:0 gegen Hannover 96 den Klassenerhalt sicherte.

Der treffsicherste, aber gleichzeitig unglücklichste Profi-Fußballer der Saison war Holger Aden. 19 Tore gelangen ihm für Eintracht Braunschweig, womit er hinter dem Wolfsburger Siegfried Reich (27) und dem Herthaner Theo Gries an dritter Stelle der Zweitliga-Torjäger liegt. Neunmal war er für seinen neuen Verein VfL Bochum erfolgreich. Beide Klubs stiegen ab.

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