: „Disziplinmangel“
■ Opec-Präsident Parra appelliert
Genf (dpa) – Mit einem eindringlichen Aufruf zu mehr Disziplin bei den Ölförderungen der Opec hat der Präsident der Organisation erdölexportierender Länder, Venezuelas Energieminister Alirio Parra, gestern das Treffen des Opec-Marktüberwachungsausschusses in Genf eröffnet. Bei den Beratungen über Produktionsquoten im 3. Quartal 1993 müßten sich die zwölf Länder erneut damit herumplagen, daß ihre tatsächliche Produktion massiv über der vereinbarten Gesamtobergrenze von 23,58 Millionen Barrel (zu 159 Liter) pro Tag liege.
Die Opec steht einmal mehr vor dem Problem, gleichzeitig möglichst hohe Ölpreise und die Interessen einzelner Mitgliedsländer an höherer Ölförderung auf einen Nenner zu bringen. Während Kuwait nach den Worten seines Ölministers Ahmed Al Baghli „so schnell wie möglich“ eine Erhöhung seiner Produktion um 400.000 auf zwei Millionen Barrel täglich durchsetzen will, setzen Saudi-Arabien sowie Iran mehr auf Preisstabilität. Ölexperten schätzen, daß die Opec für das 3. Quartal 1993 als Obergrenze etwa 24,2 Millionen festlegen könnte, was auch der derzeitigen tatsächlichen Förderung entspricht.
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