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Von der 1. Reihe auf die Hinterbank

■ Kurz nach Eröffnung teure Umbaupläne für den Landtag

Kaum ist der Preußische Landtag für teuer Geld saniert, werden schon kostenintensive Umbauten für den Plenarsaal erwogen. Wegen der großen Distanz zwischen Rednerpult und Sitzreihen der Abgeordneten entstehe in dem Saal keine „Debattenatmosphäre“, beklagen viele Abgeordnete. Ein spontaner Schlagabtausch zwischen Redner und Plenum sei nicht möglich, Zwischenrufe verlören sich im Raum. Doch die Umbaumaßnahmen kämen den Steuerzahler teuer zu stehen. In einer seit vorgestern vorliegenden Kalkulation des Planungsbüros werden zwischen 136.000 und 1,45 Millionen Mark veranschlagt, je nachdem, welches der drei Umbaumodelle das Rennen macht. Hinzu kämen weitere 800.000 Mark Akustik-Kosten für die Veränderung der technischen Anlage.

Das „billigste" Modell: Im Plenum wird eine Sitzreihe vor der erste Reihe installiert, um den Abstand zum Rednerpult zu verringern. Bei der mittleren Variante für 425.000 Mark wird das Rednerpult ein Stück in die Mitte des Plenarsaals gerückt. Bei der teuren Lösung würde dazu auch noch das Podium des Präsidiums nach vorn verlagert. Aber es den Damen und Herren Abgeordneten recht zu machen, ist schwer. Die kleine Lösung mißfällt, weil die Zahl der „Spitzen-Sitze“ reduziert und einige CDU- und SPDler der ersten Riege somit zu „Hinterbänklern“ degradiert würden. Bei der mittleren Variante wäre eine Kommunikation zwischen Präsidium und Rednerpult nur noch mit Mikrophon möglich.

Ob es zum Umbau kommt, ist jedoch fraglich. Denn nicht nur die Opposition ist dagegen, sondern seit gestern auch die SPD. Die Haushaltslage lasse so etwas nicht zu, erklärte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Helmut Fechner. Nur die CDU gibt sich noch unentschlossen: Vor einer Entscheidung wolle man die endgültige Kalkulation abwarten, so CDU-Sprecher Markus Kauffmann. Bündnis 90/ Grüne, PDS und FDP waren immer dagegen. Die zusätzlichen Kosten für den Umbau des Plenarsaals, so Wolfgang Wieland (AL), hätten das Faß von bislang 173 Millionen Mark Baukosten zum Überlaufen gebracht. Nach Angaben von Parlamentspräsidentin Hanna-Renate Laurien (CDU) werde der Umbau nach den Ferien in jedem Fall die Baukommission beschäftigen. „Von mir aus“, so Laurien, „kann alles so bleiben.“ plu

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