piwik no script img

Bananen-Schauspiel

Bei dem Schauspiel, das im Bananen-Krieg über die Medien der Öffentlichkeit geboten wird, sind leider einige Rollen schlecht besetzt. Es dominiert im Spiel der nette Bananenkaufmann, der uns mit einem Lächeln im Gesicht erzählt, die Bananen müßten jetzt teurer werden und leider viele Arbeitskräfte im Hafen „freigesetzt“.

Da fehlt der Arbeitervertreter, der gleich über das „frei“ spottet und auf die Interessen der US-Multis verweist. 20 Prozent Zoll auf den Import-Preis dürften zudem nicht mehr als zwei Groschen pro Kilo ausmachen, wenn nur die Zölle an die Verbraucherpreise weitergegeben würden. Die Bananen-Monopolisten werden uns erheblich mehr draufschlagen.

Die Hauptrolle in dem Spiel ist müßte der Typ Öko-Sozialist spielen: Welcher Hochmut der post-kolonial geborenen Europäer, es für selbstverständlich zu halten, daß an jeder Ecke das Kilo Bananen für eine Mark angeboten wird (und wenns mehr ist, hat nur der Händler daran mehr verdient). Und welcher Hochmut der europäischen Staatsbürokratie, mit einem Federstrich die wirtschaftliche Existenz der Bananenproduzenten in Südamerika (negativ) und Afrika (positiv) zu verändern! Wie klein waren unsere Ahnen, die noch mit Schiffen auf Eroberungszug zogen! Klaus Wolschner

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen