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Hungerstreik gegen Gewalt beendet

■ Teilnehmer ziehen positive Bilanz der Aktion in Dahlem

Eine positive Bilanz haben die Teilnehmer des einwöchigen Hungerstreiks gegen Ausländerfeindlichkeit gezogen, der gestern in der evangelischen Annenkirche in Berlin-Dahlem beendet wurde. Zehn junge Leute hatten damit auf die wachsende Gewaltbereitschaft zwischen Deutschen und Ausländern aufmerksam machen wollen. Die Resonanz auf den Hungerstreik sei „besser als erhofft“ gewesen, sagte die Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen Gewalt und Rassismus, Pervin Tongay.

Zahlreiche Solidaritätsbekundungen aus dem In- und Ausland sowie Besuche von Politikern und Vertretern von Kirchen und verschiedenen humanitären Organisationen hätten die Gruppe bestärkt, sich weiter zu engagieren. Auch die Ausländerbeauftragte des Senats, Barbara John, und Bischof Martin Kruse hatten die Hungerstreikenden aufgesucht.

Als eine „große Ermutigung“ und ein Zeichen gegen die gefährliche politische Entwicklung in Deutschland bezeichnete der Erziehungswissenschaftler Wolfgang Karcher die Aktion. Alle Bürger müßten sich engagieren, um den zunehmenden Rassismus zu bremsen, forderte er. Die bereits in Deutschland geborene Generation von Einwanderern sollte dabei eine Vermittlerrolle übernehmen.

Der Hungerstreik war von mehreren Zwischenfällen begleitet. In der Nacht zum Dienstag hatten Unbekannte ein Kirchenfenster und ein Transparent beschädigt. Das Aktionsbündnis wollte mit dem Hungerstreik ihre Forderung nach Verbot von Organisationen und Parteien bekräftigen, die offene Volksverhetzung betreiben und Feindseligkeiten zwischen ethnischen Gruppen der Gesellschaft schüren. epd

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