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Radeln auf der Autobahn

■ Sternradtour am 24.Juli ab Bremen zum Umweltfestival „Auftakt“ inMagdeburg

Die Leute vom Nordkap sind schon längst losgeradelt. Die Holländer werden auch etwas eher in den Sattel müssen, ebenso die FahrradfahrerInnen aus Frankreich, Schweiz oder Österreich. In Bremen tritt man erst am 25. Juli in die Pedale. Sternenstrahlenförmig führen dann alle Routen Ende Juli letztendlich zum „Auftakt“-Umweltfestival in Magdeburg.

„Ich halte diese Initiative von Jugendlichen für ein Ereignis von zeitgeschichtlicher Bedeutung, denn sie versucht, der begreifli

hier bitte die Heimliche Liebe

chen Politikverdrossenheit beispielhafte Handlungen entgegenzusetzen“, sagte der Friedens- und Zukunftsforscher Robert Jungk, der die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen hat. Nach eigener Aussage will das Festival zu konkretem langfristigem Engagement anregen, anstatt nur auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Vor Ort im Stadtpark Rotehorn — einer Elbinsel — sollen diese Kontakte durch Arbeitskreise, Workshops Infostände und Ausstellungen vertieft werden. Neben Lern- und

Engagementsphasen wird außerdem ein vielfältiges Kulturprogramm angeboten.

Das Bedürfnis „etwas zu tun“ haben auch die MitarbeiterInnen der kleinen Organisationsgruppe in Bremen. Sie treffen sich jeden Mittwoch in den engen Räumen des Jugendumweltbüros gegenüber dem Lagerhaus. Bisher machen 70 RadlerInnen aus der Stadt mit.

Bremen ist einer der großen regionalen Treffpunkte. Radtouren aus dem norwestlichen Raum Deutschlands und aus den Niederlanden laufen am 24. Juli hier zusammen. Wenn das Ortschild passiert ist, müssen die erwarteten 3.000 RadlerInnen noch bis zum Weserstrand ins Cafe Sand durchhalten. Dort beginnt die Erholung bei einem Kleinkunstprogramm. Um halb sieben fährt der ganze Troß zu den Übernachtungs-Turnhallen. Die Profiköche von „Tabula Rasa“ werden die TeilnehmerInnen bekochen und die Sternfahrt bis nach Magdeburg begleiten. Mit der Vollwert-Grundlage im Magen wird abends dann in der Uni-Mensa ein Spektakel mit den „Hot Five and The Sicks“ und dem „Halb- Profil-Theater“ aus Bremen Nord gefeiert.

„Fahrradurlaub ist die schönste Art, Urlaub zu machen“, sagt einer vom Jugendumweltbüro. Pro Tag wird ihn dieser Urlaub 17 Mark inklusive Verpflegung kosten. Das Umweltfestival kostet dann nochmal zwischen 65-85 Mark. Umweltsenator Ralf Fücks unterstützt die Bremer Sternradtour mit mehr als 17 Mark pro Nase. Neben seiner behördlichen Finanzspritze radelt er noch den ersten Tag mit. Das Motto „Mobil ohne Auto“ ist ohnehin seine Devise.

vivA

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