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Im Frühjahr bergauf?

■ Dienstältester Witschaftsweiser sieht Ende der Rezession im kommenden Jahr

hierhin bitte den Mann mit Schippe

Damit der Schornstein im nächsten Jahr wieder rauchtFoto: Tristan Vankann

Zum Jahreswechsel 1993/94, spätestens aber im nächsten Frühjahr erwartet der Wirtschaftswissenschaftler Professor Rüdiger Pohl das Ende der gegenwärtigen Rezession und einen „verhaltenen Produktionsanstieg“. Wie das dienstälteste Mitglied des fünfköpfigen Wissenschaftsrates zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage — die Wirtschaftsweisen — am Samstag abend vor dem Presseclub Cuxhaven erklärte, werde sich der Aufschwung auf den Arbeitsmarkt allerdings eher zögerlich auswirken.

Der Wirtschaftswissenschaftler, der nach 16 Jahren Lehrtätigkeit an der Fernuniversität Hagen am 1. Juni einen Lehrstuhl an der Martin-Luther-Universität in Halle/Saale übernahm, wies vor allem auf die negative Entwicklung der für den Export produzierenden Unternehmen in den neuen Bundesländern hin. Die intensive Beobachtung des Marktes in Osteuropa, die für den deutschen Markt eine Herausforderung, aber auch eine Chance darstelle, sowie die Konsolidierung des Staatshaushalts, um der nicht mehr bezahlbaren Zinslast entgegenzuwirken, seien jetzt politisch umzusetzen.

Flexibilität bei der Arbeitszeit, Schaffung neuer Absatzmärkte in Südostasien, die Gewerbesteuerreform oder die erneut diskutierte Verlängerung der Maschinenlaufzeiten — diese Rezepte sind nach Pohls Ansicht keineswegs neu. Sie würden vielmehr seit Jahren „gebetsmühlenartig“ als Bestandteile des wirtschaftswissenschaftlichen Jahresgutachtens verlesen. „Es herrscht kein Mangel an Ideen, sondern ein Mangel an Vollzug“. dpa

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