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Kein russischer Aufmarsch in Tadschikistan?

■ Kabul will Verhandlungen über Grenzkonflikt

Moskau/Duschanbe (AP/AFP) – Im tadschikisch-afghanischen Grenzkonflikt hat sich Rußland demonstrativ hinter die Regierung in Duschanbe gestellt. Einen Tag nach dem schweren tadschikischen Luftangriff im Grenzgebiet zu Afghanistan erklärte der Stabschef im russischen Sicherheitsministerium: „Die russischen Grenztruppen werden mit allen Mitteln nicht nur aggressive Aktionen bekämpfen, sondern diese auch vorbeugend in Regionen in der Nachbarschaft Tadschikistans und der GUS einsetzen.“

Zurückhaltender äußerte sich dagegen Sicherheitsminister Viktor Barannikow: Von einem russischen Aufmarsch in Tadschikistan könne keine Rede sein. Er kritisierte die Berichterstattung in den russischen Medien, in der einige „so weit gegangen sind zu behaupten, Rußland wolle bis nach Kabul losschlagen“.

Seit dem Rebellenüberfall vor einer Woche auf einen russischen Grenzposten an der afghanischen Grenze droht der tadschikische Bürgerkrieg zu einem internationalen Konflikt zu werden. Sowohl Tadschikistan als auch Afghanistan hatten am Wochenende an die UNO appelliert, sich mit den kriegerischen Auseinandersetzungen an der gemeinsamen Grenze zu befassen. Moskau unterstützte am Dienstag die verarmte ehemalige Sowjetrepublik mit Kreditzusagen über 60 Milliarden Rubel.

Unterdessen hat sich die Regierung in Kabul zu Verhandlungen mit Tadschikistan und Rußland über den eskalierenden Grenzkonflikt bereit erklärt. Wie ein Sprecher der afghanischen Botschaft in Moskau sagte, ist Kabul an einer „gut nachbarschaftlichen Lösung“ interessiert.

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