: Unterm Strich ist die Bahn billiger
■ Wenn Laster Umweltkosten zahlen müssen, sagt Studie
Frankfurt (AP) – Der Gütertransport mit der Bahn ist nach einer neuen Studie der Universität Münster auf längeren Strecken günstiger als auf der Straße. Die vom Deutschen Verkehrsforum und der Kombiverkehr KG in Auftrag gegebene Untersuchung ergab, daß bei einer Strecke unter 500 Kilometern der Straßengüterverkehr günstiger sei.
Allerdings ging die Studie nicht von den derzeit geltenden Marktpreisen aus, sondern von den gesamtwirtschaftlichen Kosten. In den Berechnungen, die auf fünf Fallbeispielen beruhen, seien sowohl die Umwelt- als auch die Unfallkosten berücksichtigt, sagte der für die Studie verantwortliche Leiter des Hochschulinstituts für Verkehrswissenschaften, Hans-Jürgen Ewers.
Nach dieser Rechnung schnitten der Schienenverkehr und auch der kombinierte Verkehr Straße- Schiene bei Transporten über 500 Kilometer unter finanziellem Aspekt deutlich besser ab. Ewers begründete das mit den Verladekosten, die bei kürzeren Transporten überproportional zu Buche schlügen.
Ewers forderte, daß die gesamtwirtschaftlichen Kosten sich auch in den Transportpreisen niederschlagen, um die Verlagerung von Gütern auf die Bahn attraktiver zu machen. Nach der Studie sind die Schadstoff- und Lärmbelastungen eines Gütertransports – umgerechnet in Mark und Pfennig – auf der Straße drei bis viermal höher als auf der Schiene. Weiterhin drückte der Verkehrswissenschaftler seine Hoffnung aus, daß der Schienenverkehr im Rahmen der Bahnreform von unnötigen Kosten befreit werde. Eine Deutsche Bahn AG hätte dann die Möglichkeit, die Preise näher an den Markt heranzuführen. Über die politische Durchsetzbarkeit sagt die Studie nichts aus.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen