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Halbmast verboten

Stockholm (taz) – Der Versuch des deutschen Künstlers Raffael Rheinsberg, die Fremdenfeindlichkeit in seinem Land bei einer schwedischen Kunst-Ausstellung zum Thema zu machen, ist gescheitert. Die Tourismus-Industrie fürchtet, deutsche UrlauberInnen könnten verschreckt werden. Auf der noch bis zum 15. September andauernden „Baltic '93 Sculpture“ auf der schwedischen Insel Gotland stellen 20 KünstlerInnen aus Ländern rings um die Ostsee ihre Werke aus. Rheinsbergs Ausstellungsobjekt zeigte eine deutsche Flagge auf Halbmast. Der Hafenchef des Hauptorts Visby, Gösta Hammerberg, schritt sofort gegen das Kunstwerk ein und holte die Flagge ganz vom Mast – Kunst hin, Fremdenfeindlichkeit her. Der Versuch, die Installation ins Einkaufszentrum zu verlegen, scheiterte erst recht. „Eine deutsche Flagge auf halbmast verärgert die deutschen Touristen“, sagte der Vorsitzende der Kaufleutevereinigung von Visby, Ola Haack. Auch er holte die Fahne umgehend wieder ein und lagerte sie in seinem Büro. „Nein, Beschwerden hat es nicht gegeben“, räumte er ein. „Aber es ist doch klar, daß Deutsche auf so etwas negativ reagieren, oder?“ Reinhard Wolff

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