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Thermobrunnen in den Dünen

Gott sei dank: Bei den Bohrungen nach einer unter den Sylter Dünen vermuteten Quelle haben Wissenschaftler und ein Hamburger Unternehmer Schleswig-Holsteins erste artesische Thermalquelle entdeckt. Der „artesische Brunnen“, der wegen seines Überdrucks aus eigener Kraft aus dem Grundwasser in die Höhe schießt, war am vergangenen Freitag in 644 Meter Tiefe in den Rantumer Dünen entdeckt worden. „Ein artesischer Austritt des Wassers ist etwas Besonderes“, meinte am Mittwoch Paul-Friedrich Schenck vom Geologischen Landesamt in Kiel. Die Bohrungen waren vom Direktor des Landesamtes, Karl Hans Nachtigall, betreut worden.

Das Wasser, das mitten im Naturschutzgebiet Baakdeel mit bis zu 150 Litern pro Stunde nach oben sprudelt, hat eine Temperatur von über 25 Grad. Experten bescheinigen der sehr salzhaltigen Quelle einen ungewöhnlich hohen Anteil von sieben Milligramm Jod pro Liter. Ob sich die Gemeinde Rantum oder die gesamte Insel Sylt jetzt mit dem begehrten Titel „Bad“ schmücken darf, ist noch unklar.

Im Rahmen eines 50 Millionen Mark Projektes zum Bau einer Aufbereitungsanlage für die „Sylt-Quelle“ wurde bereits seit Mai des vergangenen Jahres nach dem köstlichen Naß gebohrt. Das mineralische Wässerchen soll künftig in Flaschen abgefüllt an Abnehmer in aller Welt verkauft werden.

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