: Fußvolk
■ „Was darf's denn sein?“, ARD, 23 Uhr
Was macht eigentlich Doris Dörrie, die „Männer“-Macherin? Seit sie 1986 mit dieser Beziehungskomödie fünf Millionen Zuschauer in die Kinos holte, ist es still um sie geworden. Immerhin: Jetzt kann eine neue Arbeit von ihr im Fernsehen besichtigt werden. „Was darf's denn sein?“ heißt der Report aus dem Reich der Stützstrümpfe und Hüftgelenkschmerzen, eine Dokumentation über das Fußvolk in der Kneipenlandschaft.
„Servierfräulein“, „Kellnerin“ oder schlicht „Bedienung“: Die zehn Frauen, die die Regisseurin zu Hause oder beim Lokaltermin interviewt, sind auf den ersten Blick so unterschiedlich wie die Berufsbezeichnungen, die sie sich selber geben. Die Spannbreite reicht von der „Bestätigungsversauten“ aus dem Münchner Schicki-Micki-Laden, in dem die Kids ihre Cola mit einem Tausender bezahlen, bis zur Mitfünzigern, die zünftig Schweinshaxn und Helles auf Holztische hievt. Und auch wenn wir nach dem Film wissen, daß der Letztgenannten im Schuhgeschäft die Kartons besser als die Schuhe passen, ist Dörries „Was darf's denn sein“ ganz bestimmt keine Komödie. SaJa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen