Fischer und Kaiser

■ Der Alsterpavillon in CDU-Sicht: attraktiv und ganz neu und ganz alt

Abreißen! Die Forderung des CDU-Bürgermeisterkandidaten Dirk Fischer ist klar: Weg mit dem Alsterpavillon, jedenfalls in seiner jetzigen Gestalt. „Das Gebäude ist in der architektonischen Gesamtszene des Jungfernstiegs ein Fremdkörper“, lehrte Fischer gestern auf dem eigens für eine Pressekonferenz gecharterten Alsterdampfer „Seebek“. Dirk Fischer und die ebenfalls anwesende Bürgerschaftsabgeordnete Rena Vahlefeld sehnen sich nach einem Bau aus der Kaiser Wilhelm-Zeit, wie er bis zum zweiten Weltkrieg schon an derselben Stelle stand.

Das heutige Bauwerk ist seit 1799 bereits der siebte Pavillon. Es wurde 1953 anstelle eines ähnlichen provisorischen Nachkriegsbaus errichtet, der auf den Fundamenten des Gründerzeitgebäudes stand. Bürgermeister Max Brauer empfand den Pavillon damals als das schönste Lokal Deutschlands: offen, frei, modern, optimistisch, inmitten der zerbombten Stadt.

Ganz anders heute die CDU: Sie forder einen „stadtbildgerechten, attraktiven“ Neubau, eingepaßt in das Gesamtensemble des Jungfernstiegs und orientiert am Gründerzeitpavillon. Kosten: rund 20 Millionen Mark. Wenn das Max Brauer wüßte. ach