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Unterm Strich

vermeldet dpa, „erholten sich vor dem Sonnentempel der Eremitage vom Premieren-Streß.“ Zum zehnten Mal luden nämlich die Brüder Hans und Oscar Maisel zu original bayrischem Weißbier und ebenso original Weißwürsteln – eine gewohnt publicity-trächtige Geste ihrer Brauerei (Maisel's Dampfweizen – sicher auch schon mal eingeatmet, oder?) zugunsten der Prominenz, die natürlich auch dieses Jahr wieder in B. eingetrudelt war, sowie der „in der Gesellschaft der Freunde Bayreuths zusammengeschlossenen Mäzene der Richard-Wagner-Festspiele“. Ob Syberberg sich da auch rumgedrückt hat, war nicht in Erfahrung zu bringen. Fest steht nur: „Traditionell wurde der Frühschoppen von den Festspielhornisten eingeblasen“.

„Euro-Zyklus“ gerettet! Die Wiener Philharmoniker, die unter diesem Logo stets je drei Konzerte in Berlin, London und Paris zu geben pflegten, beabsichtigen, an diesem schönen Usus auch in der kommenden Saison festzuhalten. In Berlin habe es von „offiziöser Seite“ zwar Bedenken gegeben, verlautbarte der Vorstand der Harmoniker auf der Jahrespressekonferenz in Salzburg – Bedenken, die dadurch bedingt seien, daß „die ansässigen Orchester um ihr Publikum und ihre Existenz ringen“ –, doch anderseits soll nach dem Willen der Berliner Kulturoberen auch „keine neue Mauer“ entstehen. Da gibt man sich dann doch lieber ein wenig weltoffen. Reaktion der Wiener: „Wir fühlen uns nun in Berlin noch wohler.“

Ein Briefwechsel von fünf Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien hat das Prädikat „Hörspiel des Monats“ erhalten. Bei dem unter der Regie von Annette Jainski produzierten Stück handelt es sich um eine Koproduktion des Senders Freies Berlin mit dem Südwestfunk und dem Bayrischen Rundfunk. Der Zusammenschnitt der Briefe lasse einen Dialog entstehen, „der den Hörer ergriffen macht angesichts der Bürgerkriegsschicksale“, heißt es in der Begründung der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.

High End ist der Name der „einzigen deutschen Fachmesse für hochwertige HiFi-Komponenten“, die vom 11. bis zum 15. August in Frankfurt-Gravenbruch stattfindet. In diesem Jahr erwartet man insbesondere den Durchbruch im CD-Player-Wesen, wo ein neues Accuphase-Laufwerk mit frischentwickelter Wandlertechnologie endlich „eine nahezu rauschfreie Wiedergabe“ ermöglichen soll, sowie erstmals einen „idealen Signaltransport“ durch ein luftisoliertes Leitungssystem, das sich Fadel Art nennt.

In Kürze erscheint die erste autorisierte Biographie der Hype-Rocker Nirvana, ein offenherziges Bekenntnis-Buch, in dem Sänger Kurt Cobain unter anderem hart mit den Engländern ins Gericht geht: Ein Auszug, frei übersetzt: „Diese Leute sind die versautesten, verschwanztesten, analsten Leute, die ich je getroffen habe.“ Die neue Nirvana-LP „In Utero“ soll dann im September erscheinen.

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