■ Israel/Ukraine: Ausweisung später
Jerusalem/Kiew (AFP/dpa) – Der Oberste Gerichtshof Israels hat die Ausweisung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers John Demjanjuk aufgeschoben. Der Rechtsberater der Regierung kündigte einen Bericht über die Möglichkeit eines erneuten Verfahrens an. Dabei könnte es um den Verdacht der Beteiligung des heute 73jährigen an der Ermordung von Juden im Konzentrationslager Sobibor/Polen gehen. Der Oberste Gerichtshof hatte Demjanjuk am Freitag aus Mangel an Beweisen von dem Vorwurf freigesprochen, als Wächter im Konzentrationslager Treblinka in Polen an der Ermordung Tausender von Juden beteiligt gewesen zu sein. Die von Israel verschobene Abschiebung des gebürtigen Ukrainers Demjanjuk in seine frühere Heimat ist in nationalen Kreisen der Ukraine auf Kritik gestoßen. In Kiew hatte sich unter anderem ein „Komitee zur Verteidigung von Iwan Demjanjuk“ auf den Empfang vorbereitet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen