14 Tage Anreise für einmonatigen Sprachkurs

■ 320 DAAD-Stipendiaten eingetroffen

Pünktlich um 12.41 Uhr sind gestern 320 Stipendiaten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) mit dem Zug aus Moskau kommend in Berlin eingetroffen. Die eine Hälfte von ihnen wird sich ein Jahr zu Studienzwecken in Deutschland aufhalten, die andere Hälfte – es handelt sich um Germanistik-Studenten – absolviert einen vierwöchigen Sprachkurs, erläuterte Gregor Berghorn, Leiter der Moskauer DAAD-Außenstelle. Die Stipendiaten werden in den nächsten Tagen von Berlin aus auf ein Dutzend deutsche Universitätsstädte weiterverteilt.

Eigentlich waren insgesamt 362 Studenten aus allen Teilen der GUS-Staaten erwartet worden, doch habe es nach den Worten von Berghorn in einigen Fällen Schwierigkeiten bei der Paß-Ausstellung gegeben. „Es herrscht dort das totale Chaos“, sagte Berghorn, der den um 4.22 Uhr am Sonntag morgen in Moskau gestarteten Zug begleitete. „Es ist ein Wunder, daß so viele mitgekommen sind.“

Zu ihnen gehören die 21jährige Jelena Sawtschenko aus Moskau, und der 22jährige Igor Wlassow aus Petersburg. Die in Irkutsk geborene Musikwissenschaftlerin Sawtschenko wird sich hauptsächlich an der Universität Leipzig aufhalten, während der Petersburger Musiker Wlassow, er spielt Akkordeon, zur Hochschule für Musik und Theater in Hannover weiterreisen wird. Vorgeschaltet ist für sie ein einmonatiger Sprachkurs in Göttingen, sagten sie. Andere werden am Freiburger Goethe-Institut ihr Deutsch verbessern.

Berghorn berichtete von den teilweise schwierigen Anfahrtswegen für die Stipendiaten, deren Aufenthalt einschließlich Taschengeld voll vom DAAD bezahlt wird. Eine junge Germanistin aus Kirgisien habe 14 Tage bis nach Moskau gebraucht, „und das für einen einmonatigen Sprachkurs in Deutschland“. Unterdessen bereiten sich nach Berghorns Angaben 60 deutsche Studenten auf einen Studienaufenthalt in Moskau, Petersburg und Irkutsk vor. dpa