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„Todesengel von Wuppertal“ bald auf freiem Fuß

Köln (AP) – Die als „Todesengel von Wuppertal“ bekanntgewordene Krankenschwester Michaela Roeder kann voraussichtlich bereits in der nächsten Woche nach Verbüßung von zwei Dritteln ihrer Haftstrafe das Gefängnis verlassen. Das Landgericht Köln setzte in einem gestern veröffentlichten Beschluß die Reststrafe zur Bewährung aus. Das Gericht erklärte: „Eine Gefahr für andere Menschen geht von ihr nicht mehr aus.“ Die Staatsanwaltschaft Wuppertal, die eine Strafaussetzung wegen der noch vorhandenen erheblichen Persönlichkeitsdefizite als verfrüht abgelehnt hatte, beriet gestern noch über eine mögliche Beschwerde gegen diesen Beschluß. Michaela Roeder war im September 1989 vom Landgericht Wuppertal wegen Totschlags in fünf Fällen, wegen Tötung auf Verlangen, wegen fahrlässiger Tötung sowie wegen versuchten Totschlags zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte ihr vorgeworfen, auf der Intensivstation des Wuppertaler Sankt-Petrus-Krankenhauses 15 Menschen ermordet zu haben. Doch hatte ihr das Gericht zugute gehalten, daß die Straftaten ganz wesentlich durch die extremen äußeren Umstände auf der Intensivstation mitbedingt waren und daß „Mitleid das wesentliche Motiv“ der 35jährigen Krankenschwester gewesen sei. Roeder wolle nie wieder als Krankenschwester und schon gar nicht auf einer Intensivstation arbeiten. Vielmehr beabsichtige sie, als Gehilfin in einer Tierarztpraxis zu arbeiten.

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