: Dokumentation: „Rechter Elitedünkel“
Drei rechtsextremistische Verbindungen finden beim Hamburger Verfassungsschutz besondere Aufmerksamkeit:
Burschenschaft „Germania Hamburg“: Eigenwerbung: „Wir fordern von Euch selbstlosen Einsatz für die Gemeinschaft, die Bereitschaft, beim traditionellen Fechten für den Bund einzustehen, politisches Interesse und eine patriotische Grundüberzeugung.“ Mitglied der Germania ist unter anderem der Hamburger FAP-Vorsitzende. Dessen Versuche, rechte Burschenschafter an die FAP zu binden, beurteilt der Verfassungsschutz allerdings als wenig erfolgsversprechend. Begründung: „Weniger die politische Überzeugung, sondern mehr der ausgeprägte Elitedünkel der Korporierten steht diesem Ansinnen grundsätzlich im Weg.“ Das Verbindungshaus der „Germania“ in der Uhlenhorster Sierichstraße gilt in der Uhrlau-Behörde als eine „Art Veranstaltungszentrum der rechtsextremistischen Szene in Hamburg“.
Pennale Burschenverbindung „Teutonia Hamburgia“: Nach Auffassung des Verfassungsschutzes die „politisch aktivste“ rechtsextremistische Verbindung in Hamburg“. Wirbt an den Schulen mit der einmal im Jahr herausgegebenen Zeitung „Freies Volk“ gezielt um Gymnasiasten mit nationaler Gesinnung. Eigenwerbung: „Wir haben Schülern und Lehrern gezeigt, daß offensive nationale Jugendliche nicht irgendwelche Hoyerswerda-Fratzen sind, die aus der dritten Reihe Steine schmeißen, sondern daß es gepflegte höfliche Menschen sind.“
Burschenschaft Askania: „Politisch radikalste Verbindung“ mit höchstens 15 Mitgliedern, die fürdie „Errichtung eines 4. Reiches“eintritt.
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