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Dirigistischer Zuhälter

■ Razzia in vier „Modell-Wohnungen“

Hamburgs Polizei hat am Montag vier Modell-Wohnungen in Rahlstedt, Harburg und St. Pauli sowie zwei Privatwohnungen in Barmbek gefilzt, um einen 29jährigen Mann der „dirigistischen und ausbeuterischen Zuhälterei“ zu überführen. Umfangreiches Beweismaterial wurde sichergestellt, das derzeit noch ausgewertet wird.

Dem Mann wird vorgeworfen, vorwiegend Frauen aus Osteuropa zur Prostitution zu nötigen. In Annoncen biete er die „Dienste“ der Frauen an. Er installierte ferner in den Wohnungen Anrufbeantworter, auf denen die „besonderen Qualitäten“ der Frauen angepriesen wurden. Die Prostituierten mußten als „Gegenleistung“ für Annoncen und Miete an den 29jährigen täglich einen Betrag von 200 bis 250 Mark abführen. Darüberhinaus, so die Polizei, zwang er die Frauen, bestimmte Sexualpraktiken auszuüben, diktierte die Preise sowie Dauer und Umfang des Sexualverkehrs.

Bei der Razzia, die auf der Grundlage von Durchsuchungsbeschlüssen des Amtsgerichts Hamburg durchgeführt wurden, trafen die FahnderInnen des „Fachkommissariat Zuhälterei“ (LKA 242) drei tschechische und zwei deutsche Frauen an. Gegen die Osteuropäerinnen ermittelt die Polizei nun wegen möglicher Verstöße gegen das Ausländergesetz.

Kai von Appen

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