piwik no script img

Daumenkino: "Spuren von Rot"

Da liegt er, der Cop, flach auf dem Rücken und hat einen großen, roten Fleck auf der Brust. Dann spricht er uns an aus dem Off und leitet die Rückblende ein. James Belushi ist der Bulle, von dem man nun weiß, daß er das Ende des Films nicht erleben wird. Er hat einen Bruder, der Senator werden will, eine Geliebte, von der niemand etwas wissen darf, und dauernd Affären; eine durchgeknallte Mutter, die auch ein Geheimnis birgt, und einen Kollegen, der mindestens ebenso für eine Verdächtigung taugt. Da wird ordentlich hineingeheimnist. Fehlt nur noch das Verbrechen, das auch prompt geschieht, als der dicke James mit einer Kellnerin ins Bett hüpft. Die wird flugs darauf gefunden – hingemeuchelt und mit rotem Lippenstift verschmiert. Das gibt den Filmtitel und reichlich Möglichkeit zum „product placing“. Fortan wird eifrig in Damenhandtäschchen gekramt, Kußreste auf Taschentüchern untersucht und auch sonst nichts ausgelassen, was die Reichen und Schönen in Palm Beach, Florida, so zeigenswert macht. Größtes Problem ist James Belushi. Wer soll schon ernsthaft glauben, daß Massen von Frauen diese fette Kröte attraktiv finden? Thomas Winkler

„Spuren von Rot“, USA 1993, Regie: Andy Wolk, mit James Belushi, Lorraine Bracco, Tony Goldwyn u.a.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen