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Auftritt Borstenwurm

■ Aktiver Eindringling in der Ostsee

Ein tierischer „Eindringling“ macht sich in den Küstengewässern der Ostsee breit. Sein wohlklingender zoologischer Name: Marenzelleria viridis, sein Familienname: Borstenwurm. Bis zu 10.000 Tiere pro Quadratmeter haben Rostocker Wissenschaftler im Brackwasser von Bodden und Haff schon geortet. Die bis in 30 Meter Tiefe lebenden Ringelwürmer bohren röhrenförmige Schächte in den Meeresboden.

Als sicher gilt einstweilen nur, daß der „Neuzugang“ das Leben in den Ostseegewässern beeinflußt. So schreiben Fischer im Norden Ostdeutschlands den Würmern sogar die in jüngster Zeit erstaunlich wachsenden Aalfänge zu. Wie sich Borstenwürmer jedoch auf Dauer auf ihre neue Umgebung auswirken, kann aus wissenschaftlicher Sicht derzeit offenbar niemand zweifelsfrei beantworten. Fest steht, daß sich der von der nordamerikanischen Atlantikküste stammende, etwa zehn Zentimeter lange und höchstens drei Millimeter dicke Wurm an den Osteestränden in weniger als acht Jahren rasant vermehrt hat.

In der Darß-Zingster-Boddenkette beispielsweise, wo der Wurm 1985 erstmals gesichtet wurde, übertrifft die Population mittlerweile deutlich die von Krebsen, Molusken, Schnecken oder Muscheln, erklärt Meeresbiologe Andreas Bick von der Rostocker Universität. Marenzelleria komme inzwischen auch schon an den Küsten Dänemarks, Schwedens, Polens und baltischer Länder vor. lno

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