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Anwohner müssen weiter dicke Luft atmen

■ Nach Rechtsgutachten: Vorerst keine Beschränkungen in hochbelasteten Straßen

Für Anwohner in Straßen mit hoher Abgasbelastung wird sich die Situation aller Voraussicht nach vorerst nicht verbessern. Laut Umweltverwaltung gibt es in Berlin etwa 30 bis 40 Straßenabschnitte, in denen „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ sogenannte Eingreifwerte überschritten werden, die demnächst vom Bundesrat beschlossen werden. Zu den Straßen mit hoher Konzentration des blutkrebsauslösenden Benzols zählen im Bezirk Mitte Französische und Brückenstraße, im Bezirk Schöneberg Kolonnen- und Dudenstraße, die Frankfurter Allee (Friedrichshain) sowie die Schildhornstraße (Steglitz), sagte der Leiter des Referats Luftreinhaltung, Manfred Breitenkamp, der taz auf Anfrage.

Allerdings seien mit dem Beschluß des Bundesrats keine sofortigen Maßnahmen gegen das von Kraftfahrzeugen verursachte Benzol zu erwarten, sagte Breitenkamp weiter. Der entsprechende Abschnitt des Bundes-Immissions- Schutz-Gesetzes sehe eine einjährige Messung in den betroffenen Straßen vor. Das aufwendige Meßverfahren, aber auch die vom damaligen Bundesverkehrsminister Günther Krause (CDU) abgeschwächten Eingreifwerte selbst sind allerdings im Bundesrat umstritten. Breitenkamp hält von daher eine Vereinfachung des Meßverfahrens nicht für ausgeschlossen, so daß auch der finanzielle und personelle Aufwand vertretbar werde.

Nach den von Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) ursprünglich vorgeschlagenen Eingreifwerten wären innerhalb Berlins S-Bahn-Ring nahezu alle Hauptverkehrsstraßen zu stark mit Dieselruß, Stickoxiden und/oder Benzol belastet gewesen. Wie Umweltstaatssekretär Lutz Wicke (CDU) der taz gegenüber erklärte, werde das Land Berlin selbst aber nicht auf den Beschluß der ursprünglichen Werte im Bundesrat bestehen. Dirk Wildt

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