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Korruption in der Ausländerbehörde

Wegen des Verdachts der Erpressung und der Bestechlichkeit hat die Hamburger Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen einen Sachgebietsleiter und einen ehemaligen Mitarbeiter der Ausländerbehörde erlassen. Zwei weitere Personen seien am Montag vorübergehend festgenommen und nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder entlassen worden.

Die Mitarbeiter der Behörde sollen versucht haben, einer Ausländerin gegen ein Bestechungsgeld von 4000 Mark eine Aufenthaltsgenehmigung zu verschaffen. Dabei wurden sie von Kripo-Beamten der Sonderermittlungsgruppe Ps3 beoachtet.

Wie schon Anfang Juli bekannt wurde, steht ein ganzer Kreis von mindestens zehn Behördenmitarbeitern unter dem Verdacht, gegen Geld Aufenthaltsgenehmigungen und Duldungen zu verschachern. Zwei Sachbearbeiter wurden deshalb bereits entlassen.

Insgesamt konnte der Verbleib von 141 Duldungen und 658 Aufenthaltsgenehmigungen „nicht nachvollzogen werden“, wie es bei der Staatsanwaltschaft heißt. Auch zwei Stempel gingen verloren. Da die Papiere numeriert sind, wurden sechs Formulare an der Grenze sichergestellt. kaj

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