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Uralte Zeiten!

■ betr.: „Der Grüne Punkt stinkt zum Himmel“, taz vom 1.9.93

[...] Von Anfang an, seit das ganze öffentliche Gebrumms um die Verpackereien losging, ging mir ein Märchen aus uralten Zeiten nicht mehr aus dem Sinn – doch kein Müllschiffer blickte zu mir, wie ich es so für mich hin sang und mein güldenes Gelöck kämmte, und ging also leider auch keiner unter, (sondern schifft sein' Müll in die armen Länder...):

Die Luft ist kühl, und ich habe ein grünes Jöpplein an und trage in meinen Händchen eine... denkt nur, wirklich... Milchkanne. Mit dieser gelange ich zu einem Krämer, der reicht mir ein Bonbon aus einem Glase, das ich lutsche, derweil er die Milchkanne (ich komme mir ganz obszön vor bei diesem Wort, das niemand mehr nutzt...) füllt. Zu diesem Behufe stellte er sie unter einen Hahn und zog viermal an einem Pumpschwengel rechts. Einmal pumpen – strullt einen halben Liter in die... Milchkanne.

Deckel drauf, heim. Wenn die Kanne leer war, wurde sie mit anderem Geschirr gewaschen, und ich ging wieder im grünen Jöppchen, mit der Milchkanne in der Hand...

Bei all dem Gekreisch um Einweg und Mehrweg scheinen manche Denkstraßen selbst bei den Mehrwegverfechtern einfach abhanden gekommen zu sein.

Ich wage gar nicht, auch noch von Mehlbehältern, Reiskannen, Brotbeuteln, Duschgelspendern... pfui. Wieder so eine Arbeitsplatzvernichterin, die sich weigert, mit unseren ergonomischen Verpackungen zu onanieren...

Aber einmal wollte ich das Märchen aus uralten Zeiten doch noch singen! Marlis Cavallaro, Frankfurt

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