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Abchasen eroberten Suchumi Schewardnadse flüchtete

■ Russen evakuieren Zivilisten auf Schiffen

Tbilissi (taz/dpa) – Die abchasische Hauptstadt Suchumi ist von abchasischen Truppen erobert worden. Dies bestätigte der georgische Präsident Eduard Schewardnadse gestern nachmittag. Der einstige Außenminister der UdSSR, der in den vergangenen Tagen die Verteidigung in Suchumi zu organisieren versucht hatte, floh in ein zehn Kilomter südöstlich der Schwarzmeerstadt liegendes Dorf. Von dort teilte er per Satellitentelefon mit, daß bei den Kämpfen Hunderte von Menschen getötet worden seien. „Die Angreifer haben Häuser zerstört und niedergebrannt.“ Nach russischen Berichten hißten die abchasischen Soldaten auf dem Dach des Hauptquartiers von Schewardnadse in Suchumi die abchasische Flagge.

Mit der Eroberung von Suchumi haben die abchasischen Separatisten eines der wichtigsten Ziele ihrer vor elf Tagen eröffneten Offensive erreicht. Seit dem Einmarsch georgischer Truppen in Abchasien im August 1992 – zwei Monate nach der Unabhängigkeitserklärung Abchasiens – wurde Suchumi von den Georgiern kontrolliert.

Die Abchasen hatten Mitte September ein mit Georgien geschlossenes Waffenstillstandsabkommen vom 27. Juli gebrochen. Nach Darstellung des abchasischen Oberkommandos gab es lediglich in den Nordost-Bezirken der Stadt Widerstand georgischer Einheiten.

Es war zunächst nicht bekannt, ob russisches Militär an der Rettungsaktion für Schewardnadse beteiligt war. Nach georgischen Angaben vom Sonntag wollte eine russische Eliteeinheit ihm helfen, Suchumi zu verlassen. Der russische Präsident Boris Jelzin wies das Verteidigungsministerium in Moskau an, für die Rettung des Staatschefs „maximale Hilfe“ zu leisten.

Unterdessen haben gestern fünf Schiffe der Schwarzmeerflotte eine zweite Rettungsaktion für die Zivilbevölkerung von Suchumi begonnen. Nach Angaben des Oberkommandos der russisch-ukrainischen Flotte warteten 6.000 Bürger Suchumis auf die Evakuierung.

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