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Dioxin ist nur Dreck

In Prospekten putzt sich auch die Bremer Hütte als Umwelt- sensibel heraus. Aber unter den 4.500 Arbeitnehmer ist kein einziger Chemiker, der etwas von Dioxin versteht. Das hat die Bremer Hütte mit den Konkurenten von Thyssen und Krupp/Hoesch in Duisburg und Dortmund gemein.

Während aber in Bremen aber wenigstens die Fragen nach den Dioxin-Messungen mit Interesse entgegengenommen werden, ist das für die Konzern-Sprecher an der Ruhr nichts als aufgeregte Öffentlichkeit: sie blocken ab und wissen nichts. Das Krupp-Hoesch-Stahlwerk findet die Messung von umgerechnet 250 Gramm Dioxin (in der Jahresabluft) nicht einmal beunruhigend. Vor Wochen hat Hoesch die Zahlen des nordrhein-westfälischen Landesamtes erhalten — und nichts getan. Daß irgendjemand im Werk sich irgendwann irgendwie mit der Frage befaßt hätte, wie das Dioxin in der Sinteranlage entsteht — für Hoesch unvorstellbar, wie ein Journalist das von einem Stahlwerk erwarten kann.

Mit der absoluten SPD-Mehrheit und dem absoluten WAZ- Medienmonopol im Rücken können die Stahl-Konzerne an der Ruhr sich das offenbar erlauben. „Dioxin“ gilt da als ein anderer Name für Dreck und Kohle- und Stahlindustrie ist eben eine Drecksindustrie. Klaus Wolschner

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