piwik no script img

Justizministerin gegen Verfolgung der Presse

Niedersachsens Justizministerin Heidi Alm-Merk (SPD) hat die Verfolgung von Journalisten in der Türkei verurteilt. Anläßlich der Erstvorführung des Dokumentarfilms „Susmayacagiz — Wir werden nicht schweigen“ sagte die Ministerin am Freitag in Hannover, die Türkei sei kein demokratisches Land, Menschenrechtsverletzungen vor allem gegen Kurden seien an der Tagesordnung. „Es ist unerträglich, wenn sich die Bundesregierung dazu während eines Staatsbesuches aus der Türkei ausschweigt“, kritisierte die Ministerin das Verhalten von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). Ihrer Ansicht nach gebührt der Türkei nicht die „Aufnahme in den europäischen Kontext“.

In dem am Freitag in Hannover gezeigten Film, der unter anderem vom Bundesratsministerium und von Hilfsorganisationen wie Medico International finanziert wurde, werden die Arbeitsbedingungen von Journalisten in der Türkei geschildert. Demnach sind werden vor allem kurdische Pressevertreter unterdrückt, wobei die Maßnahmen von willkürlicher Verhaftung bis zum Mord reichen. In dem Film heißt es, die Türkei gehöre zu den für Medienvertreter gefährlichsten Ländern. Allein 1992 seien zwölf Journalisten umgebracht worden. Der Film soll ins Programm der Landeszentrale für politische Bildung aufgenommen werden. Außerdem bemüht sich die Ministerin um eine Ausstrahlung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen