: Punklärm und Baubeginn
■ In Ottensen stehen neue Konflikte an
Um den Bauwagenplatz an der Ottenser Gaußstraße bahnt sich ein Konflikt an: In einem Brief an Bezirksbürgermeister Hans-Peter Strenge beschweren sich 40 AnwohnerInnen über Lärmbelästigung durch die Punk-Kolonie: „Wir fordern Sie auf, unverzüglich eine akzeptable Lösung für alle Betroffenen anzubieten und dafür zu sorgen, daß konkrete und notwendige Regelungen von den Platzbewohnern eingehalten werden.“
Die Punks waren vor einem Jahr von ihrem früheren Domizil auf dem Kemal-Altun-Platz zwangsweise an die Gaußstraße umgesiedelt worden. Seither müssen die Jugendlichen unter zum Teil untragbaren und beengten Verhältnissen leben. GAL-Forderungen, den Bauwagenbewohnern zwecks Entzerrung weitere Plätze zuzuweisen, sind bislang vom Bezirksamt abgelehnt worden. Versuche der Punks, einen Platz in Altenwerder zu nutzen, wurden im Januar von der Polizei verhindert. Die Anwohner: „Momentan verhält es sich so, daß die Bauwagenbewohner den Stadtteil beherrschen und die Anwohner mit Lärm terrorisieren.“
Unterdessen könnte ein zweiter Konfliktherd für Unruhe sorgen. Die Investorengruppe Büll & Liedtke (B&L) kündigte an, nunmehr unter der Aufsicht des Oberrabiners Itzhak Kolitz mit den Bauarbeiten für das umstrittene Hertie Quarree zu beginnen. B&L-Sprecher Dr. Peter Voss: „Wir haben auf den von der Stadt genehmigten Keller verzichtet, damit der bisher noch unbebaute Teil des ehemaligen jüdischen Friedhofs weiterhin unberührt bleiben kann.“ kva
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