: Mehr Polarforschung
■ Bundesforschungsminister auf „Polarstern“
Die Finanzmittel für die Polar-und Meeresforschung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven sollen im nächsten Jahr „trotz aller Einsparungsmaßnahmen“ um eine Million Mark auf insgesamt rund 105 Millionen Mark erhöht werden. Das teilte Bundesforschungsminister Paul Krüger (CDU) gestern bei der Eröffnung einer Sonderausstellung über „125 Jahre deutsche Polarforschung“ im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven mit. Angesichts weltweiter Änderungen des Klimas und der Umwelt messe das Bundesforschungsministerium der „Vorsorgeforschung zu globalen Umweltveränderungen große Bedeutung bei“.
Die Ausstellung dokumentiert die deutschen Expeditionen in die Polgebiete der Erde, die mit der Nordpolarfahrt des Segelschiffes „Grönland“ 1868 begann. 125 Jahre später — am 5. Oktober 1993 — kehrte das zur Zeit modernste Forschungsschiff für die Polarmeere, das AWI-Flaggschiff „Polarstern“, von seiner 9. Arktis-Expedition nach Bremerhaven zurück. Es war die erste Reise eines bundesdeutschen Schiffes in sibirische Gewässer der Kara-und Laptevsee, die dank der „positiven Entwicklungen in der Zusammenarbeit zwischen Rußland und Deutschland“ zusammen mit dem russischen Forschungsschiff „Ivan Kireyev“ möglich wurde.
Der Vorstoß in die, westlichen WissenschaftlerInnen bislang verschloossenen, Gewässer habe sich außerordentlich gelohnt, meinte der Fahrtleiter Dieter Fütterer. Die ozeanographische, biologische und geologische Auswertung des in Probengläsern und auf Datenbändern gesammelten Materials nimmt Jahre in Anspruch. Die russisch-deutsche Kooperation soll fortgesetzt und in den kommenden Jahren mit zehn Millionen Mark unterstützt werden. dpa
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