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Katastrophale Zustände

■ Fehlorganisation am Waterloo-Ufer Kreuzberger Kritik an Innenverwaltung

Vor einem Jahr standen zum erstenmal Flüchlinge aus Ex-Jugoslawien vor der Ausländerbehörde am Waterloo-Ufer, um nach stundenlanger Warterei endlich eine befristete Duldung zu ergattern. An den „menschenunwürdigen Situationen bei dieser Behörde“ habe sich trotz zahlreicher Proteste nichts geändert, schreibt jetzt die Kreuzberger Sozialstadträtin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) in einer Erklärung anläßlich dieses „traurigen Jubiläums“. Ihre Sozialarbeiter berichten von „nächtelangem Anstehen“ und von „Streit unter den Wartenden um die besten Plätze“. Die ethnischen Konflikte der Krisenregion spiegeln sich auch hier wider. Das wäre nicht nötig, wenn die Senatsverwaltung für Inneres die Ausländerbehörde „richtig organisieren und austatten“ würde. Aber nicht nur die Wartesituation sei „katastrophal“, schreibt die Sozialstadträtin, sondern auch deren Ausländerpolitik. Die Senatsweisung, nur Bosniern eine weitere Duldung auszusprechen, führe dazu, daß Nicht-Bosnier aus Angst vor einer Abschiebung in die Illegalität abdrifteten. Die sogenannten Einzelfallprüfungen für Serben, Kroaten, Albaner, vergewaltigte Frauen würden nicht durchgeführt. Ihr sei unverständlich, wieso die Verwaltung weder „klare Rechtsverhältnisse“ noch eine „zumutbare Wartesituation“ schaffen könne. aku

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