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Betr.: Semesterticket in Dresden / Rotstift regiert in Halle: Tausend Stellen weg / Widerstand gegen Bibliothekenfusion / Hundert neue Profs an Brandenburger FHs

Dresden fährt weiter volle Fahrt im öffentlichen Nahverkehr. Die Technische Universität und die Verkehrsbetriebe der Stadt vereinbarten auch für 1994 ein Semesterticket. Seit dem Sommersemester können Studenten durch einen einmaligen Beitrag das Gesamtnetz der Dresdner Verkehrsbetriebe nutzen. Im kommenden Wintersemester wird dieses umweltfreundliche Angebot 53 Mark kosten, für das nächste Sommersemester wurde der Preis sogar auf 49 Mark gesenkt. Über 80 Prozent Zustimmung erhielt das Ticket bei der letzten studentischen Abstimmung. „Es ist bereits eine feste Größe an der Uni“, urteilt ein studentischer Vertreter.

Rotstift regiert in Halle: Tausend Stellen weg

An der Martin-Luther-Universität in Halle wird in den nächsten Jahren mit dem Rotstift regiert. 596 Stellen werden noch in diesem Jahr gestrichen. Die Absichtserklärungen für die kommenden Jahre verheißen ebenfalls nichts Gutes. Für 1994 ist der Wegfall von 257 Stellen geplant, und im Jahr 1996 sollen gar 500 Arbeitsplätze wegfallen. Der Mittelbau ist zu zwei Dritteln von dieser Sparpolitik betroffen, ein Drittel der Stellen fallen bei den technischen Mitarbeitern weg. Damit wird das bisher noch gute Betreuungsverhältnis für Studenten auch bald der Vergangenheit angehören und eine Angleichung an die überfüllten Lehrveranstaltungen westdeutschen Standards erfolgen.

Widerstand gegen Bibliothekenfusion

Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Leider stimmt dies nicht für die Studenten der Geisteswissenschaften in Dresden. Sie sind die Leidtragenden im Dresdener Bibliotheksstreit. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht die geplante Zusammenlegung der beiden großen Institutionen der Stadt, der sächsischen Landesbibliothek und der Uni-Bibliothek. Der Widerstand der sächsischen Landesbibliothek verhinderte bisher eine Einigung der Verantwortlichen. Durch den Streit verzögert sich die Verbesserung des Leseangebotes. Ohne in den Streit eingreifen zu können, müssen die Studenten weiter unter widrigen Bedingungen arbeiten. Die geisteswissenschaftlichen sind bisher noch in Baracken untergebracht. Deshalb sind gerade sie von einer schnellen Einigung abhängig. Doch ein Ende des Streites ist bisher nicht in Sicht.

Hundert neue Profs an Brandenburger FHs

Mit Helga Meyer und Karin Weiss wurden zwei Frauen als 99. und 100. Neuberufung an brandenburgische Fachhochschulen geholt. Das Ministerium ist stolz auf die damit erreichte Frauenquote von 15 Prozent, die den Durchschnitt in den alten Bundesländern (1990: 5,7 Prozent) bei weitem übertreffe. hek

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