: Die literarische Woche
Dienstag: Frau Sesselmann will eigentlich Frühstück machen, aber in ihrem Kopf diskutieren noch die Traumfiguren. Der Erdbebenforscher und andere Gestalten, die sich seit langem kennen, befinden sich im „schalldichten Universum“ von Frau Sesselmanns Kopf. Die Schriftstellerin Gisela von Wysocki, deren Erdbebenforscher zum Hörspiel des Jahres 1992 gewählt wurde, spricht heute abend über die ästhetischen Potentiale des Hörspiels. Mechthild Zschau stellt die Autorin vor, und Christa Berndl, Fritz Lichtenhahn, Gert Haucke und andere lesen im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 21 Uhr
Das Politbüro der SED residierte in der zweiten Etage eines mächtigen Komplexes am Werderschen Markt in Berlin-Mitte. Manfred Uschner arbeitete im zentralen Machtapparat der Ex-DDR. In dem Buch Die zweite Etage berichtet Uschner, 14 Jahre lang persönlicher Referent des Politbüro-Mitglieds Hermann Axen, aus dem Apparat. Heinrich-Heine-Buchhandlung, Schlüterstr.1, 19.30 Uhr
Mittwoch: In seinem neuen Roman Santo Oficio de la Memoria verknüpft der argentinische Autor Mempo Giardinelli literarische Reflexionen mit dem Schicksal einer Einwandererfamilie, die als Metapher für die argentinische Nation steht. Die Lesung ist in spanischer Sprache. Zentralbibliothek, Große Bleichen 27, 19.30 Uhr
Maxim Gorki, Arthur Koestler, Ignazio Silione — sie alle verließen freiwillig oder gezwungenermaßen die kommunistische Partei. Mit der Renegatenliteratur beschäftigt sich Michael Rohrwasser anhand der Autobiographie des Hamburger Seemanns Richard Krebs, der als Jan Valtin 1941 sein Tagebuch der Hölle veröffentlichte. Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 19 Uhr
„Vom Ur-Sprung in der deutschen Schüssel“ zieht der Kabarettist Martin Buchholz in seinem neuen Buch Wir sind, was volkt vom Leder. Und weil er das Spielen doch nicht lassen kann, stellt er gleichzeitig auch noch sein neues Programm vor im Mon Marthe, Tarpenbekstr.65, 20.30 Uhr
Donnerstag: Die illegale Einwanderung nach Palästina am Ende der 30er Jahre gehört zu den dramatischsten Kapiteln von Exil und Verfolgung. Über Die Donau-Schwarzmeer-Transporte nach Palästina berichten Senta und Else Davidson in der Hamburger Arbeitsstelle für Exilliteratur, Carl-von-Ossietzky-Lesesaal, 16 Uhr
jk
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