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Buschfeuer und Waldbrände in Kalifornien

■ Seit Mittwoch wurden Über 32.000 Hektar Land und 450 Häuser zerstört

Los Angeles (AFP) – Anhaltende Trockenheit und Stürme mit einer Geschwindigkeit von mehr als hundert Stundenkilometern haben am Donnerstag die rasche Ausbreitung von verheerenden Buschfeuern und Waldbränden im Süden Kaliforniens begünstigt. Die Brände waren am Mittwoch abend ausgebrochen. Bis Donnerstag morgen zerstörten sie mehr als 32.000 Hektar Land und über 450 Häuser. Nach jüngsten Angaben wurden acht Anwohner und 15 Feuerwehrmänner beim Kampf gegen die vorwärtspreschenden Flammen verletzt, drei von ihnen schwer.

Gouverneur Pete Wilson erklärte die Regierungsbezirke Los Angeles, Ventura, Orange, Riverside und San Diego zu Katastrophengebieten, wodurch die Nationalgarde zu den Löscharbeiten herangezogen werden konnte.

Nach Angaben der Polizei wurde einer der insgesamt 13 Brände von einem Obdachlosen ausgelöst. Dieser habe sich ein kleines Feuer machen wollen, um sich zu wärmen. Der 35jährige Mann sei festgenommen worden. Das von ihm gelegte Feuer in Altadena, nordöstlich von Los Angeles, war nach Fernsehberichten am Donnerstag morgen unter Kontrolle. Es zerstörte 75 Häuser, unter anderem ein Altersheim, aus dem 50 Menschen evakuiert werden mußten. Im benachbarten Pasadena wurden 130 Patienten eines Krankenhauses evakuiert.

Auf Anordnung der Behörden mußten alle 25.000 Einwohner des 65 Kilometer südlich von Los Angeles gelegenen Villenortes Laguna Beach ihre Häuser verlassen. Ein Haus nach dem anderen ging in Flammen auf. „Du fühlst dich völlig leer und ausgehöhlt, wenn du alles, was du besitzt, hinter dir lassen mußt“, sagte Ferren Christiansen.

Östlich von Los Angeles, in der Nähe von Riverside, zerstörte das Feuer etwa 4.600 Hektar Pinienwald. Mehr als tausend Hektar Land fielen den Flammen in der Nähe der südkalifornischen Stadt San Diego zum Opfer. Dort mußte der zoologische Garten teilweise evakuiert werden. In Ventura wurden drei Menschen verletzt, als ihr Auto von den Flammen angezüngelt wurde. Bei einem Brand in Thousand Oaks wurden fünf Anwohner verletzt. Die Flammen bedrohten auch die Häuser einiger Hollywoodstars, darunter die von Tom Selleck und Richard Widmark. Infolge des Feuers mußte eine Küstenautobahn gesperrt werden, die zu den wichtigsten Verbindungsstraßen in Südkalifornien zählt. „Wir müßten für jedes Haus einen Löschwagen haben, aber so viele Feuerwehrwagen gibt es in ganz Kalifornien nicht“, sagte der Vize-Feuerwehrchef von Los Angeles, Paul Blackburn.

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