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400.000 gesunde Schweine müssen sterben

400.000 gesunde Schweine müssen sterben

Lüneburg Als einen „Skandal“ hat am Dienstag die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirte (AbL) die sogenannte Schweinepestsanierung in Niedersachsen bezeichnet. Landesvorsitzende Horst Seide gestern in Lüneburg: „Die Maßnahmen müssen sich auf die reine Seuchenbekämpfung konzentrieren und haben sich nicht nach den Interessen großer Handelskonzerne zu richten.“

Im Rahmen der Schweinepestsanierung beginnt in dieser Woche die Aufkaufaktion aus den Sperrbezirken. Diese Schweine sind nach Auffassung von Seide völlig gesund, werden aber nicht verwertet. Die AbL kritisierte, daß in Niedersachsen jetzt 400.000 gesunde Schweine an die Tierkörperbeseitigungsanstalten geliefert werden, während nur wenige hundert Kilometer entfernt Menschen verhungert. „Das ist ethisch und politisch nicht vertretbar“, betonte Seide. Es sei nicht hinnehmbar, daß die EG-Verwaltung ein Vermarktungsverbot anordnete, während das Land Niedersachsen die Schweine zu Dosenwurst verarbeiten und nach Polen und Russland verkaufen wollte. Die weitere Anordnung der EG, alle Landkreise mit Schweinepest zu Sperrbezirken zu erklären, habe mit Seuchenbekämpfung nichts zu tun. Landwirtschaftsminister Karl- Heinz Funke (SPD) forderte am Dienstag, die pauschale Handelssperre sofort zu beenden. Auch die CDU und die Grünen kritisieren, daß die EG-Kommission die Schweinepest für einen Handelskrieg mißbrauche. dpa

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