Bremen Ahoi

■ Lloyd-Kreuzfahrtschiff mit neuem Namen

Kapitän Heinz Aye (57) ist stolz, als erster Kapitän ein Kreuzfahrtschiff mit traditionsreichem Namen auf Große Fahrt zu bringen: Die neue „Bremen“ von Hapag- Lloyd. An diesem Sonnabend (20.) wird die mit 6.700 BRT vermessene ehemalige „Frontier Spirit“ am Weserbahnhof in Bremen auf den neuen Namen getauft. Gegen Abend läßt dann Kapitän Aye die Anker lichten und sticht mit dem Ziel Antarktis in See.

Das 111 Meter lange, 17 Meter breite und bis zu 17 Knoten (rund 30 Stundenkilometer) schnelle 1.- Klasse-Schiff wurde 1990 in Kobe/ Japan in Dienst gestellt. Im Oktober/November dieses Jahres ließ Hapag-Lloyd den „Dampfer“ für etwa zwei Millionen Mark bei der HDW Nobiskrug Werft in Rendsburg überholen. Die für 164 Passagiere ausgelegte „Bremen“ soll auf weltweiten Routen eingesetzt werden. 80 deutschsprachige Besatzungsmitglieder bemühen sich um Schiff und Gäste.

Kapitän Aye steht auf der Brücke der sechsten und zweitkleinsten „Bremen“. Die wohl berühmteste „Bremen“ des damals Norddeutschen Lloyds war die vierte und auch die größte. Sie bot 2.200 Passagieren und 990 Besatzungsmitgliedern Platz. Auf seiner Jungfernfahrt von Bremen nach New York gewann das Schiff 1929 das Blaue Band für die schnellste Ozeanüberquerung. 1941 brannte sie in Bremerhaven vollkommen aus. Der 17 Jahre alte Schiffsjunge Adelbert Schmidt hatte sich über seine angeblich schlechte Behandlung geärgert und Feuer gelegt.

Gert Simberger/ dpa