: EU-Mitglieder fürchten Korsett
■ Keine Vorgaben im Kampf gegen Massenarbeitslosigkeit
Brüssel (dpa) – Im Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit wollen sich die meisten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union von Brüssel kein Korsett anlegen lassen. Das ist das Ergebnis der ersten Beratungsrunde der EU-Wirtschafts- und Finanzminister über eine Strategie der zwölf für mehr Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Vorgaben über die Zahl zu schaffender Arbeitsplätze sollten genausowenig gegeben werden wie über Zinssenkungen. Die Europäische Kommission hatte als Gemeinschaftsziel vorgeschlagen, bis zum Jahr 2000 rund 15 Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen und dafür eine Lockerung der Arbeitsmarktvorschriften, niedrigere Lohnnebenkosten sowie die Förderung von Forschung, Technologie und Fortbildung vorgeschlagen. Die Ideen sollen Thema des Gipfeltreffens der europäischen Staats- und Regierungschefs am 10. Dezember werden. Johann Eekhoff und Gert Haller, Staatssekretäre für Wirtschaft beziehungsweise Finanzen, wehrten sich besonders gegen Vorgaben zur Zinspolitik und wiesen den Ansatz der Kommission, über Zinssenkungen Wechselkursvorteile im Wettbewerb mit dem Ausland zu erreichen, zurück.
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