: Betr.: "Hans Dampf auf allen Äckern", "Der Grüne Punkt", taz vom 10.11.93
Obwohl es aufgrund moralischer Gesichtspunkte etwas schmerzhaft erscheinen mag, nicht THC-armes, sondern besonders THC-haltiges Hanf, zum Beispiel Super-Skunk, industriell zum Beispiel zu Papier zu verarbeiten (wer würde auf die Idee kommen, gute Rieslingtrauben zu Spiritus oder Treibstoff zu verarbeiten?), würden sich dennoch dadurch neue Perspektiven bieten (ich denke da zum Beispiel an heitere Betriebsfeste in Müllverbrennungsanlagen, gemeinsame Datenabfallvernichtungsparties in Behörden und Büros etc.). Da dieser Vorschlag aber aufgrund noch ungeklärter Rechtsfragen undurchsetzbar scheint (Wieviel Mindestabstand muß ich halten, wenn ich hinter einem mit Hanfbremsbelägen bestückten Auto fahre? Muß ich meine taz jetzt in Holland kaufen? Dürfen die Mitarbeiter des BND geheime Nachrichten zwecks Vernichtung während des Dienstes essen?), schlage ich an dieser Stelle folgenden Kompromiß vor: Bremsbeläge, Jeans (nicht, daß sich noch jemand das letzte Hemd vom Körper raucht...) und Schreibpapier werden aus THC-armen Sorten hergestellt, dafür wird dann das Papier für Zigarettenblättchen aus den besten Sorten gefertigt (und vielleicht noch einige nette Briefbeschwerer aus Nepalese oder so...). Robert Knapp, Engelskirchen
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