: Die literarische Woche
Mittwoch:Gerda Zorn, bekannt geworden mit ihren Büchern zu Faschismus und Widerstand, liest aus Rote Großmütter, der Fortsetzung von Frauen gegen Hitler, und aus dem autobiografischen Roman Bombenalltag. Die Autorin, die seit 20 Jahren in Hamburg lebt, diskutiert im Anschluß an die Lesung mit dem Publikum, das hier seine Eindrücke der Ausstellung Hamburgs Weg in den Feuersturm im Gespräch mit der Zeitzeugin Zorn vertiefen kann.Museum für Hamburgische Geschichte, 18 Uhr
Der Journalist Axel Hacke zählt als „Streiflicht“-Autor der Süddeutschen Zeitung zu den Meistern der kurzen Form. Seine Zeitungskolumne Der kleine Erziehungsbrater entwickelte sich in Buchform denn auch zum Bestseller und Trostspender geplagter Eltern. Ähnlicher Erfolg zeichnet sich für sein neues Werk Der kleine König Dezember ab. Mit ihm, der immer kleiner wird und dessen Leben in der Kindheit endet, läßt sich herrlich parlieren und palavern. Der Logik des kleinen Königs zufolge werden, wenn das Jahr endet, auch die Mißgeschicke und Dissonanzen, die sich auf die Seele legen, kleiner und entrückter. Michael Sowa, Schöpfer selbstbewußter Schweinchen in altmeisterlicher Manier und anderer wunderlichen Szenerien, illustrierte den Band. Beide stehen heute Rede und Antwort zu ihrem Buch, signieren auch gerne und außerdem sind Originale Michael Sowas ausgestellt in der Buchhandlung Heymann, Eppendorfer Baum 27, 20 Uhr.
Donnerstag: Den Mara-Cassens-Preis 1993 erhält der in Rendsburg lebende Autor und Maler Gerrit Bekker für sein Romandebut Farbe der Schatten, einem Entwicklungs- und Künstlerroman, der die 15köpfige Jury des Literaturhaus-Vereins völlig überzeugt. Arnulf Conradi hält die Laudatio auf den Autor, der auch der Sprache Frarben geben will. Literaturhaus, 20 Uhr
Helmuth Warnke, 1908 in Eimsbüttel geboren, Arbeiter, KPD-Aktivist und Autor, hat nachdem Stadtteilbuch ...nicht nur die schöne Marianne und Bloß keine Fahnen. Auskünfte über schwierige Zeiten nun einen Band mit Schubladengeschichten geschrieben, in denen er die Lebensverhältnisse vergangener Tage in St.Pauli, im Schanzenviertel und in Fuhlsbüttel schildert. Heine-Buchhandlung, Schlüterstr.1, 19.30 Uhr
Sonnabend:. Zwischen Punk-Lyrik und Heimat-Dichtung flimmern die Erzählungen und Gedichte des Hamburgers Jan Rieck. Abendland, Marktstr. 55, 16 Uhr
Siggi Schwientek, verschrobener Mephisto aus Marthalers Wurzel aus Faust i. und II., widmet sich dem literarischen Werk Woody Allens. Bei der Lesung aus Ohne Leit kein Freud bekommt er Unterstützung aus dem Ensemble des Schauspielhauses. Schauspielhaus-Kantine, Kirchenallee, 21 Uhr
Montag: In Schleifen und Windungen, die an die perspektivischen Verwirrspiele von M.C. Escher erinnern, erzählt Jürg Laederach in seinem Roman Passion über einen eroberungssüchtigen Mann, für den Liebe nur ein Machtspiel ist. DG-Bank, Stephansplatz 10, 19.30 Uhrnnn jk
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